Soll ich als Fotografin selbstständig werden?

„Grundsätzlich geht es um die Frage: Habe ich das nötige Talent und Können um überhaupt in eine 100% Selbstständigkeit gehen zu können?“, fragt mich eine Frau aus der Schweiz, deren Freund gerade mit ihr beschlossen hat, dass sie sich eine fundierte Beratung nicht leisten wollen. Daher bekomme ich die Frage nun zum zweiten Mal gestellt und soll für sie eine Entscheidung treffen, ohne die Umstände zu kennen. Die Frau arbeitet noch Teilzeit in einem angestellten Beruf und möchte sich nun mit einem an Verbraucher gerichteten Angebot in die komplette Selbstständigkeit begeben: Dieses reicht von Bewerbungsfotos über PinUp zu den üblichen Babybäuchen. Eine ähnliche Anfrage bekomme ich mindestens einmal pro Woche. Dass ich das für kein besonders taugliches Geschäftsmodell halte, habe ich zuletzt hier knapp formuliert.
Wie so oft, geht schon die große Entscheidungsfrage nach dem Talent, die man sich selbst stellt – sowie anderen, um bestätigt zu werden – komplett am Problem vorbei. Gerade in diesem Fall hängt der Erfolg ja nicht von der Fotografin ab, sondern von der Frage, ob sie ein Konzept hat, für das es eine entsprechende Nachfrage gibt. Und bei der sie so viel Gewinn machen kann, dass dieser den Lebensunterhalt sichert. Oft scheut man sich vor dieser Rechenaufgabe. Man muss sich doch nur einmal fragen, wie viele Schwangere oder Bewerber man pro Tag zu welchem Preis fotografieren muss, um nach Abzug aller Kosten wie Miete, Equipment etc. und Steuern, überhaupt noch etwas übrig zu behalten. Und dann muss man prüfen, ob die im Abwärtstrend befindlichen Preise, der Zeitaufwand pro Shoot und die Unlust zur Akquise das Einnahmeziel realistisch erscheinen lassen.
Dazu braucht man keine Fachberatung. Eine qualifizierte und individuelle Beratung soll Sie dazu führen, die richtigen Fragen zu stellen, die für Sie passende Spezialisierung zu finden und selbstbewußt zu vertreten. Die Beratung bietet eine Abkürzung und sorgt für Klarheit.